Vitaminmangel in Deutschland?

Kaum vorstellbar, dass wir in einem Land, in dem es zu jeder Jahreszeit eine große Auswahl an Obst- und Gemüsesorten gibt, einen Vitaminmangel erleiden können! Blutuntersuchungen zeigen jedoch, dass besonders die für unsere Immunkraft wichtigen Elemente wie Vitamin D und Selen, nur noch selten in ausreichender Menge im Körper vorliegen.

 Die nationale Verzehrstudie 2012 deckt auf, dass 87,4 % der Befragten die erforderliche Menge von 400g Obst und Gemüse pro Tag nicht essen. 54 Prozent der Frauen und 65 Prozent der Männer essen sogar weniger als 250 Gramm Obst am Tag. Bevorzugt werden nach Angaben der Studie vor allem Fleisch, Fett- und zuckerreiche Lebensmittel wie Süßwaren und gezuckerte Getränke. Die Folge: 66 Prozent der Männer und 51 Prozent der Frauen haben inzwischen Übergewicht. Jeder fünfte ist sogar fettleibig und hat damit ein größeres Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten oder Diabetes. Vor allem ältere Menschen sind besonders häufig dick. Hier sind etwa ein Drittel der Frauen und Männer fettleibig. Schwer vorstellbar ist für viele, dass Übergewicht eine Form des Mangels an echten Nährstoffen wie Vitaminen, Mineralien und Spurelementen darstellt. Weniger essen führt den Körper in ein noch größeres Defizit, so dass der Wunsch, Gewicht zu verlieren, nur sehr schwer zu verwirklichen ist.

 

Konventionell hergestellte Nahrungsmittel enthalten außerdem einen hohen Anteil an Nahrungsmittelchemikalien wie Farbstoffe, künstliche Aromen, Konservierungsmittel oder auch Geschmacksverstärker. Bis zu 25 Kilogramm Nahrungsmittel-Chemikalien isst der Durchschnitts-Deutsche allein pro Jahr. Den Zusätzen in Nahrungsmitteln ist gemeinsam, dass sie alle mehr oder weniger die Entgiftungsmöglichkeiten des Körpers belasten oder überfordern. Unser Körper kann sich nicht mehr selbst regulieren und es kommt zunehmend zu chronischen Erkrankungen wie Allergien, Neurodermitis, hormonellen Störungen bis hin zur Unfruchtbarkeit oder chronischen Schmerzsyndromen wie Fibromyalgie. Mit zunehmenden Schmerzen lässt die oft schon wenige Bewegung noch mehr nach und der Teufelskreis beginnt. Die einzige Lösung wird sein, frische und regional hergestellte Lebensmittel aus biologischen Anbau zu bevorzugen und ganz bewusst, die Menge an Obst und Gemüse pro Tag zu erhöhen. Bei vielen bessert sich das Allgemeinbefinden schon allein durch das Trinken von mindestens 2 Liter stillem mineralstoffarmen Wasser.

Apothekerin Sabine Vollwerth

Apothekerin Sabine Vollwerth

  • Inhaberin der Vollwerth-Apotheke in Siegen
  • Vorstandsmitglied Natur und Medizin
  • Spezialkenntnisse: Begleitung von Krebstherapien, Nahrungsergänzung zur Krankheitsvorbeugung, Wechseljahresbeschwerden
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