Reizdarm ist keine Diagnose

Es handelt sich bei der Bezeichnung „Reizdarm“ eher um eine Beschreibung der Symptome. Bauchschmerzen, Blähungen mit aufgetriebenem Bauch, Verstopfung und Durchfall im Wechsel, sowie verschiedene Nahrungsmittel-Allergien zeichnen einen Reizdarm aus.

Bei länger andauernden und unbehandelten Beschwerden sind Müdigkeit, Leistungsschwäche, Schlafstörungen sowie Depressionen als direkte Folgen zu beobachten. Hier wird das Zusammenspiel zwischen Darm und Gehirn deutlich. Die Besiedelung unseres Darms mit den richtigen Bakterien ist ausschlaggebend z.B. für die Bildung der Signalbotenstoffe Serotonin und Melatonin. Ist diese Darmflora durch Stress, Medikamente (Antibiotika, Schmerzmittel), falsche Ernährung oder chronische Erkrankungen gestört, siedeln sich häufig krankmachende Keime im Darm an und stören das empfindliche Gleichgewicht. Man spricht von einer Dysbiose. Durch die Abfallprodukte der falschen Bakterien kommt es zu einer Reizung der Darmschleimhaut, so dass diese ihre Barrierefunktion verliert und als Folge durchlässiger wird. Dies wird als „löchriger Darm“ oder auf Englisch „leaky gut“ bezeichnet. Unverdaute und somit zu große Nahrungsbestandteile gelangen durch den Darm ins Blut und führen zu Entzündungen und Allergien. Unser Darm verliert seine Fähigkeit, die Bausteine für die Bildung der Signalbotenstoffe zuverlässig aufzunehmen. Es kommt zu psychischen Beeinträchtigungen wie Schlafstörungen, geringe Stresstoleranz, Depressionen, Ängsten und auch Muskelbeschwerden. Für Betroffene löst diese Situation wiederum massiven Stress aus und ein Teufelskreis beginnt.

Eine Magen-Darm-Spiegelung bleibt meist ohne Ergebnis, da hierbei nicht die Bakterienflora des Darms untersucht wird. Viele Patienten fühlen sich sogar nach der Untersuchung schlechter als vorher, da die Prozedur des vorherigen Abführens den Rest der guten Bakterien ausspült. Somit wird auch verständlich, warum chronische Darmentzündungen, Migräne, Rheuma, Herzrhythmusstörungen, Asthma, verstopfte oder rinnende Nase, Hautbeschwerden, Urticaria mit dem Darm und seiner Flora zusammenhängen. Die Stoffwechselprodukte der falschen Darmkeime gelangen aus dem Darm in sämtliche Organe und führen zu einer Auto-Intoxikation (Selbstvergiftung). Die Zufuhr von gesunden Darmbakterien allein reicht oft nicht aus, um das Problem grundlegend anzugehen. Vielmehr ist es dringend nötig die durchlässige Darmschleimhaut wieder abzudichten. Hierzu sind wichtige Nährstoffe nötig. Neben den Vitaminen A und D, Zink und Glutamin helfen die entzündungshemmenden Inhaltsstoffe der Myrrhe und die Stoffwechselprodukte des E.coli – Stamms, um den löchrigen Darm abzudichten. Eine zeitweise Zugabe von Verdauungsenzymen und die Zufuhr von säuernder Milchsäure verhindert, dass zu große Bestandteile in tiefere Darmabschnitte gelangen und als Nahrung für die falschen Bakterien dienen. Diese werden praktisch ausgehungert und sterben ab. Mit der konsequenten Unterstützung der Darmschleimhaut verschwinden nach und nach auch die Symptome.

Wir beraten Sie gerne.

Ihre Sabine Vollwerth (Apothekerin)

Apothekerin Sabine Vollwerth

Apothekerin Sabine Vollwerth

  • Inhaberin der Vollwerth-Apotheke in Siegen
  • Vorstandsmitglied Natur und Medizin
  • Spezialkenntnisse: Begleitung von Krebstherapien, Nahrungsergänzung zur Krankheitsvorbeugung, Wechseljahresbeschwerden
Image
Image

Meistgelesen

Neuste Kolumnen