Ein erholsamer Schlaf ist von entscheidender Bedeutung für unsere körperliche und geistige Gesundheit.
Schwierigkeiten beim Ein- oder Durch-Schlafen wirken sich nicht nur auf unsere Leistungsfähigkeit und Konzentration aus, auch Tagesmüdigkeit und Erschöpfung bestimmen bald unseren Alltag. Hinzu kommt die Dauerbelastung im Beruf, ständigen Zeitdruck, Reizüberflutung durch übermäßiges Fernsehen, EDV- Konsum, Lärmbelästigung, allgemeine Reizüberflutung oder akute und chronische Infektionen. Dieser Stress führt zur vermehrten Ausschüttung des Anti-Stress-Hormons Corstisol. Es handelt sich um das körpereigene aktive Cortison, das unseren Körper vor den negativen Folgen von starkem Stress schützt und für eine sinnvolle Anpassung an aktuelle Umweltbedingungen sorgt. Es hemmt eine überschießende Reaktion des Immunsystems, so dass Menschen mit einem hohen Cortisol- Spiegel oft eine schwächere Immunabwehr haben.
Cortisol trägt zusammen mit Insulin zur Regulierung des Blutzuckerspiegels bei. Stress verbraucht viel Energie und diese wird durch die Mobilisation von Zucker gewährleistet. Durch seine Blutzucker anhebende Wirkung sorgt Cortisol dafür, dass im Körper bei Bedarf schnell genug Energie bereitgestellt wird. Das war vor Urzeiten ein sehr sinnvoller Mechanismus, um einer gefährlichen Situation gerecht werden zu können und löst eine „Kampf oder Flucht“- Reaktion aus. Heutzutage stehen wir „unter Strom“, aber es fehlt die anschließende nötige Bewegung, um unseren Körper wieder auf ein „normales Betriebsniveau“ herunterzufahren. Die unnötig freigesetzte Energie wird nicht verbraucht und verwandelt sich in Fett während die Muskelmasse abnimmt.
Abgesehen von aktuellen Bedürfnissen ist die Cortisol- Ausschüttung einem Tages-Rhythmus unterworfen. Nach einem Tief in der Nacht steigt der Spiegel bis zu den frühen Morgenstunden auf ein Maximum an, um den Aufwachprozess einzuläuten und uns auf den Tag vorzubereiten. Danach sinkt der Cortisolspiegel nach und nach wieder ab.
Hält der Stress weiter an, führt er zu einer Erschöpfung der Nebennieren. Sie sind nicht mehr in der Lage, genügend Cortisol zu produzieren. Die Folge: der Tagesrhythmus der Corstisolproduktion kommt bei vielen fast komplett zum Erliegen. Betroffene kommen morgens kaum aus dem Bett und finden abends nicht in den Schlaf. Im schlimmsten Fall erleben sie einen Burnout.
Um aus diesem Teufelskreis herauszukommen, sind neben Mikronährstoffen wie B-Vitaminen, Zink, Magnesium, Vitamin C auch die Aminosäuren Tyrosin und L-Phenylalanin nötig, um den Körper bei der Bildung des Cortisols zu unterstützen. Zusätzlich sollte ausreichend Vitamin D im Körper vorhanden sein. Melatonin kann zur Unterstützung des Ein-und Durch-Schlafens eine sehr gute Hilfe sein, da es auch regenerierende Wirkungen auf unser Gehirn hat. Vor dem Schlafengehen sollte ein Spätstück gegessen werden. Eine halbe Scheibe eines guten Körnerbrotes mit Butter unterstützt die Energiezufuhr unseres Gehirns in der Nacht und sorgt meist direkt spürbar für einen besseren Schlaf.
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Ihre
Sabine Vollwerth
(Apothekerin)